Der Grenzwächter wurde auch oft Zeuge davon, wie Tiere an seiner mühsam gehüteten Grenze so taten, als sei sie Luft. Rehe und Füchse schenkten den weißen Pfosten und Staatswappen nicht die geringste Beachtung. Ein polnischer Kater begab sich regelmäßig ins nahe gelegene Dorft auf der anderen Seite, und der Grenzwächter war sich sicher, dass der Kater dort den Katzenfräulein hinterher stieg. Über den Grenzstreifen zogen Habich ihre schönen Kreise. Und Ameisen legten ihre Bauten auf beiden Seiten der Grenze an, sie schufen kleine Gänge, durch die sie tote Raupen, Blätterfetzen, Kiefernnadeln über die Grenze trugen – ohne Zoll! (Olga Tokarezuk: Von Einem, der seine Arbeit nicht mochte)
Verfasst von: dieTauschlade | 6 August 2014
nebenbei berlin [1o6]
Veröffentlicht in nebenbei berlin | Schlagwörter: berlin, freiheit, fundstücke, geTier, grenzen, leben, mitte, olgaTokarezuk, streetArt, unterWegs, wirkung
„(…) Imagine there’s no countries
It isn’t hard to do
Nothing to kill or die for (…)“
John Lennon
Ach wie gut, dass sich die Tiere über Ländergrenzen hinwegsetzen bzw. sie schlicht ignorieren.
Liebe Grüße,
Matthew
By: matthew on 6 August 2014
at 20:41
Tolles passendes Liedzitat.
Ich mag John Lennon ja sehr :o)
Danke für’s Erinnern!
By: dietauschlade on 6 August 2014
at 23:29
Gerne
By: matthew on 8 August 2014
at 21:41