…von berlin nach mirow
° die kamerunschafe im garten eines alten bauernhauses.
° der junge mann, der im zug das alte fotoalbum seiner (ur-)(groß-)eltern anguckt, es später lässig unter’n arm klemmt und in löwenberg mit seinem kumpel davon spaziert.
° das leere aquarium auf der bank im schatten des gelben backsteinhauses.
° auf einem feld steht hier das gerüst und dort das häuschen des hochsitzes.
° der schimmel, der auf einer wiese unter apfelbäumen grast.
° die grasgrün bewachsenen felder unter hellblauem, schäfchenbewölkten sommerhimmel. dazwischen schmiegen sich ab und an ein paar häuser.
° das undefinierte mohnfeld, das wie ein roter see inmitten des grün auftaucht.
° der turmfalke, der über gransee seine runden am himmel dreht.
° die kleine herde hellbrauner kühe, die in der mittagssonne liegen. zwei, drei tiere bevorzugen das ruhen im stehen.
° der storch, der – gerade als ich von meinen notizen aufblicke – auf dem feld landet.
° das doppelhaus in alltagsgrau. während die linke dachhälfte mit dunkelroten, unnatürlich glänzenden ziegeln gedeckt ist, liegen auf der rechten hälfte irdene, matt dunkelbraune schindeln, zwischen denen hier und da ein grashalm wächst.
° der greifvogel (welcher? schon sind wir vorbei), der über dem seerosenweiher kreist.
° der verlassene stand vor einem haus an der bundesstraße, an dem ein paar gartenerzeugnisse feilgeboten werden. ob der leuchtend pinkfarbene strandschirm die autos zum halten bewegt?
° die alte verfallene fabrik in fürstenberg. morsch das freiliegende gebälk, winddurchlässig die fenster. nicht zum richtfest wachsen die birken auf der dachzinne.
° die langstämmigen kiefern, die kilometerweit wie auf einer grünen, weichen, gebeulten bettdecke wachsen. (wie gerne läge ich jetzt im unterholz.)
° die zwei störche, die auf einer weide waten. fast übersehe ich die große herde mit den verschiedensten kühen. hellbraune, dunkelbraune, schwarz-weiß-gescheckte,…
° die blaue libelle, die über den gleisen in neustrelitz surrt.
° der hölzerne wegweiser, der mitten auf einem feld – ganz ohne weg – steht.
° die zwei graureiher inmitten hohen, braunroten gräsern.
° die rosa leuchtenden heckenrosen am bahndamm.
° der graue bürostuhl, der in einem hochsitz steht. (teil der grundausstattung?)
° der kleine, kiefernadelrote ameisenhügel, auf den ein sonnenstrahl fällt.
… ist der Schimmel nun ein Apfelschimmel?
By: der Schrat on 24 Juni 2017
at 00:07
Wahrscheinlich ;o)
By: dietauschlade on 29 Juni 2017
at 17:21
Schauen aus dem Zug- eine selten gewordene Tätigkeit. Was so verpasst wird, wenn das kleine Wischgerät die Aussicht versperrt…
Grad kam Deine Karte an. So schön! Und fleißigst geschnippelt.
lieben Dank und Gruß!
Lisa
By: strohzugoldlisa on 26 Juni 2017
at 13:09
Ach, ich könnte das gar nicht. Diese Landschaft, dieses Licht, diese Perspektive, dieser Augenblick ist doch einmalig. Ich wollte ihn nicht verpassen…
Einen herzlichen Gruß zurück!
By: dietauschlade on 29 Juni 2017
at 17:20
‚Das sind die Wollsammler‘ (…)
‚Das Bild der Wollsammler auf jener schläfrigen Wiese zog auch mich in den Schlaf. Ich wanderte mit ihnen, durch Disteln und Dornen und meine einzige Aufgabe war es, flüchtige Gedanken zu retten wie Wollbüschel aus dem Kamm des Windes.‘ aus: Patti Smith, Traumsammlerin, Kiepenheuer & Witsch, Seite 28 ff
Liebe Mirjam,
du bist auch so eine Wollsammlerin für uns, die wir mitsehen und -riechen und -staunen, uns mitausruhen möchten im Unterholz der Kiefern, und mitsinnen über die Bedeutung des Wegweisers ohne Weg.
Herzlichen Dank!
Liebe Mamuschkagrüße
By: Mamuschka on 26 Juni 2017
at 16:50
Liebe Mirjam,
herzlichen Dank für die Collagenkarte der Saarschleife und deinen lieben Worten!
Und vielen lieben Dank für das Mutmachpäckchen! Alles kam schon gestern an!
Die Herzen hattest du gut verpackt, die Post brachte sie unversehrt hierher!
Danke euch, ihr lieben drei Herzen!
Abendgrüße aus der Heimat!
Mamuschka
By: Mamuschka on 28 Juni 2017
at 21:43
Wunderbar! Ein wenig Angst hatte ich nämlich schon, dass die empfindsamen Herzen womöglichen Schaden erleiden.
Herzliche Grüße zurück!
By: dietauschlade on 29 Juni 2017
at 17:17
Vielen Dank für das schöne Bild! Ja, eine Wollsammlerin (und -teilerin) bin ich gerne :o)
By: dietauschlade on 29 Juni 2017
at 17:19
Ich habe neulich mit dem Enkel zweimal drei Stunden Zeit gehabt aus dem Zugfenster zu sehen, was haben wir alles gesehen… Ich gucke da auch gern, besonders nach Landschaft, dörflichen Behausungen und Tieren, soviel da draußen. Neulich sahen wir viele Kraniche und fliegende Schwäne. Danke dir für deine Karte! Immer eine Freude solche Post aus dem Briefkasten zu ernten… Liebe Grüße Ghislana
By: jahreszeitenbriefe on 26 Juni 2017
at 20:24
Ach ja, Zugfahrten sind ganz wunderbar. Vor allem mit den nicht ganz so schnellen Zügen – da sieht man einfach viel mehr. Zum einen wegen des langsamen Tempos zum anderen weil die Schienen mehr ins Land hinein (und nicht in irgendwelchen – so kommt es mir vor – Schneisen) gebaut sind. Herzlichst!
By: dietauschlade on 29 Juni 2017
at 17:18
[…] sie steigen am gesundbrunnen in den regionalexpress, suchen sich einen fensternahen platz [12] und beobachten bis neustrelitz die brandenburger und mecklenburg-vorpommernsche landschaft. in neustrelitz […]
By: mirow. | dieTauschlade on 29 Juni 2017
at 13:55