Ich räume ein bißchen auf, setze mich an die Maschine, um dies zu schreiben. Mir ist bewußt, daß dies meine liebste Art zu arbeiten ist, wenn die Arbeit sich in die Tage einmischt und sie auffrißt, eins vom anderen nicht zu trennen ist. (Christa Wolf: Ein Tag im Jahr. 196o-2ooo)
hin und wieder finde ich es schade, dass ich keinen beruf habe, an dem ich einfach nach getaner arbeit nach hause gehen und feierabend haben kann. an den meisten tagen ist es normal und in ordnung, dass meine arbeit nicht nach unterrichtsschluss endet. und so manches mal bin ich froh und dankbar, wenn die arbeit sich in das leben (oder das leben in die arbeit) einmischt und eins vom anderen nicht zu trennen ist. so zum beispiel im januar, als ich nicht nur den apriljungen (im bauch) [1], sondern auch den schrat als unterstützung auf die klassenfahrt mitnehmen konnten: er brachte unter anderem mamuschkas perlenkasten für die bastelarbeiten mit und den schulkindern das falten von papierfliegern [3] sowie das schachspielen [8] bei. ich versuchte mich an der allgemeinen organisation, koordination und moderation. und gemeinsam waren wir mit dem förster im wald unterwegs, haben von unserem doppelzimmer aus die aussicht auf bad kreuznach (und bei kniffel | maumau | sechsundsechzig den abendlichen blick auf die zimmertüren der kinder) bewundert, standen am letzten abend um das stockbrot[9]feuer herum und immer (auch einmal – etwas unwillig – nachts um vier: ‹frau f., wie viel uhr ist es?›) als ansprechpartner*innen für die kinder [1o] bereit.
und wenn ich doch mal hadere, dass sich arbeit und leben nicht (immer) trennen lassen, freue ich mich einfach über die oft früh am mittag endenden präsenzzeiten | die meist freien wochenenden | die vielen ferien. so konnte ich mit dem märzjungen in den weihnachtsferien entspannt bauen und bücher lesen [2] oder ihn an schultagen nach dem mittagessen im kindergarten abholen [5]. für den augustjungen bereitete ich an einem wochenende eine rezeptstraße vor [4], so dass er an einem samstagmorgen ganz alleine rostige ritter für alle zubereiten konnte [6]. den letzten ferientag zelebrierten wir mit sommerrollen, die der augustjunge und ich (mit mitgebrachten schüsseln und schraubgläsern für den transport) abholten. und um die wartezeit zu verkürzen teilten wir uns ein tellerchen edamame [7], die der augustjunge und ich mit der gleichen begeisterung pulten, ins grobe salz tupften und genossen.
apropos…